Das Projekt

1982 hat die Unesco die Altstadt von Havanna als «Kulturelles Erbe der Menschheit» eingestuft, rund 900 Gebäude wurden unter Schutz gestellt. Die städtischen Planungsbehörden entwickelten daraufhin einen umfassenden Sanierungsplan. Zusammen mit Historikern, Architekten, Sozialarbeitern und Delegierten der Quartierbewohnerinnen und -bewohner arbeiten sie nun an der Umsetzung der Projekte und suchen nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Das Wohnhaus Calle Aguiar No. 68 steht nahe der Hafeneinfahrt in der Altstadt. 1880 erstellt, wurde die Liegenschaft 1943 zu einem Renditeobjekt umgebaut und vermietet. Durch die massive Uebernutzung und den fehlenden Unterhalt stürzten 1992 mehrere Decken ein, und die Bewohner mussten evakuiert werden. Seither steht das Haus leer. Der Verein «Calle Aguiar» hat es sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit dem für die Restaurierung der Altstadt zuständigen Büro des Stadthistorikers («Oficina del Historiador de la Cuidad») und der Caritas Havanna die Finanzierung der Sanierung des alten Wohnhauses sicherzustellen und es wieder bewohnbar zu machen. Die zukünftige Nutzung sieht 9 Familienwohnung für 30 Erwachsene und 12 Kinder sowie ein medizinisches Ambolatorium, in welchem ein Familienarzt seine Praxis einrichten kann, vor.

Für die Sanierung sind Gesamtkosten von 210'000 US-Dollar voranschlagt. Davon sind bislang rund 110'000 US-Dollar gesichert oder zugesagt. Der Verein «Calle Aguiar» hat sich zum Ziel gesetzt, den fehlenden Betrag von 100'000 Dollar auf dem Spendenweg zu beschaffen.

Der Verein «Calle Aguiar» hat mit dem Büro des Stadthistorikers einen Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen, welcher die finanziellen und rechtlichen Fragen klärt. Durch die Zusammenarbeit mit Caritas Havanna ist zudem gewährleistet, dass die Spenden vollumfänglich ihr Ziel erreichen. Vor Ort nimmt ein Beauftragter des Vereins dessen Interessen wahr, ausserdem begeleitet Vereinspräsident Christian Oberholzer das Projekt regelmässig vor Ort.